Die WIldcats melden GFL Team ab
Ein Schock ging durch Football-Deutschland. Die Kirchdorf Wildcats haben ihr GFL Team abgemeldet. Bei dieser Schlagzeile hatte es aber nichts mit finanziellen Problemen zu tun. Ihnen mangelte es einfach an Spielern. Es gan wohl ein paar Abgänge und die Spielerdecke war ohnehin recht knapp. Das ist natürlich zu Recht ein Anlass der Experten, sich Gedanken darüber zu machen, woher das kommt.
Die wohl gängiste Theorie ist wohl, dass es weit ab vom Schuss ist und niemand dort hin wollte bzw. in der ländlichen Region dort nicht genug aktive Spieler sind.
Ich denke, es ist eine Art Mischung aus mehreren Punkten. Der Punkt ist nicht falsch. Es gibt dort nur wenige „Lokals“. Das Problem haben aber ehrlicherweise viele andere Teams auch. Bzw. Einige haben einfach das Problem, dass die „Lokals“, die zur Verfügung stehen, nicht gut genug für GFL oder gar ELF sind. Die kommen dann eventuell aus Liga 4 und tiefer. Für die „zweite Reihe“ ist das sicher super, aber für die Starter und somit ein erfolgreiches Team, müssen sich die meisten Teams schon im erweiterten Umkreis umschauen. Und dafür ist dann leider Kirchdorf wohl nicht attraktiv genug. Tatsächlich ist Kirchdorf nur eine starke Stunde mit dem Auto von München entfernt, weniger noch aus der Peripherie. Aber warum sollte ein Spieler aus München und der Region zu den Wildcats gehen? Erfolgreich waren sie ja leider in 2024 nicht so wirklich. Und dafür hat es aber unglaublich viele Teams im Süden Deutschlands, die alle „oben“ mitspielen.

Viele Teams im Süden? Ich dachte, NRW und der Norden haben den Größten!
Das ist so ein „Irrglaube“, der sich irgendwie festgefressen hat. Das hat auch wieder mehrere Gründe. Zum einen liegen natütlich mit Rhein Fire und Cologne Centurions 2 ELF Teams extrem nah beisammen. Das stimmt ja auch. Aber es verwässert ein wenig. Denn bei der ELF reden wir ja auch eher selten von wirklichen „Lokals“. Für die ELF sind die Spieler schon eher bereit, größere Strecken auf sich zu nehmen. Aber nichts desto trotz sollte man sich erstmal die Karte anschauen. Es wird oft beim Einzugsgebiet aus NRW (Vor allem bei Rhein Fire und den Centurions) auch von Frankfurt gesprochen. Allerdings kann man Frankfurt mindestens genauso gut in den Süden mit einrechnen. Die Fahzeit von Stuttgart nach Frankfurt ist ungefähr die gleiche wie von Köln aus, von Duisburg ist es wesentlich weiter weg. Links kannst Du die Karte, die ich erstellt habe, anschauen. Du kannst dort dann auch die GFL 2 und die ehemaligen Teams aus der GFL und ELF ausblenden. Wenn Du nur die GFL und ELF Teams in der karte siehst, fällt eins deutlich auf. Klar, in NRW sitzen gleich 3 Teams direkt nebeneinander., Die Panther aus Düsseldorf (GFL), die Cologne Centurions (ELF) und Rhein Fire (ELF). Schaut man sich jetzt aber zum Beispiel die Schwäbisch Hall Unicorns an, dann muss es eigentlich jedem auffallen. Die haben im direkten Einzugsgebiet noch wesentlich mehr Teams. Und im Übrigen ist es von Hall noch schneller nach Frankfurt, als von Köln und Stuttgart aus.
Nord-Süd-Gefälle
Mit der Erkenntnis kommen wir auch zum dem Punkt „Nord-Süd-Gefälle“. Wenn wir davon ausgehen, dass in NRW die Bevölkerungsdichte wesentlich höher ist, und wenn wir davon ausgehen, dass die Unicorns vor dem Weggang vieler Leistungsträger in die ELF, lange ein Top-Team waren, dann ist jetzt auch klar, was die Schwierigkeit ist. Denn auch Schwäbisch Hall ist jetzt nicht unbedingt im Zentrum des blühenden Lebens. Und dazu noch gibt es im weiteren Umkreis noch wesentlich mehr als Surge. Und diese Fülle der Teams, gepaart mit der niedrigeren Bevölkerung, ist meiner Meinung nach auch ein Auslöser dieses „Gefälles“. Ich denke, auch die Ravens haben ähnliche Probleme. Klar, sie sind die „Platzhirsche“ und in der Regel ziehen sie eher Leute, als dass sie welche verlieren. Aber Tirol und sogar die Mercenaries, Cowboys, Comets, und auch sie Surge sind da alle in Schlagdistanz. Was meinst Du denn dazu?